Sommersonnenwende

Am 21. Juni erreicht die Sonne ihren höchsten Stand am Himmelsbogen: es ist dann Sommerbeginn mit dem längsten Tag und der kürzesten Nacht des Jahres. 
Seit uralter Zeit wird vom deutschen Volke die Sommersonnenwende ebenso gefeiert wie dieWintersonnenwende.

Schon unsere germanischen Vorfahren haben erkannt, dass erst zu dieser Zeit der Kampf des Winters mit dem Sommer zu Ende ist. Der Winter hat verloren, der Sommer hat gewonnen, und die Sonne hat zum endgültigen Sieg beigetragen. Es ist daher verständlich, dass unsere Urväter die lebendspendende Sonne immer wieder in irgend einer Form nachgebildet haben: durch Kreise, Sonnenräder, Scheiben, usw. Aber auch das Feuer ist ein Abbild der Sonne, gleichsam eine irdische Sonne.

Das Sonnwendfeuer ist ein altdeutscher Bauernbrauch, der seit mehr als tausend Jahren ausgeübt wird. Auch die christliche Kirche übernahm diesen tief eingewurzelten Brauch, und hat sie deshalb auf den Tag von Johannes dem Täufer, den 24. Juni, verlegt. So ist aus dem germanischen Sonnwendfeuer ein christliches „Johannisfeuer“ geworden.

Schon ein paar Tage vor dem Fest wird an altbekannten Plätzen ein Holzstoß errichtet und mit Reisig, Stroh und Pech „gespickt“. Gegen Abend versammeln sich die Menschen rund um den Holzstoss, reichen einander die Hände und ein Lied oder ein Spruch eröffnet die Feier. Dann wird der Holzstoss entzündet und das erst kleine Flämmchen wird zu lodernden Flamme unter dem Krachen und Prasseln der brennenden Scheiter. Eine kurze Rede oder ein Feuerspruch beendet den ersten Teil des Festes. 

Inzwischen ist der Holzstoss stark niedergebrannt und die Teilnehmer können einzeln oder paarweise zum„Feuersprung“ antreten. 

Wenn keine Feuergefahr besteht, so ist das „Scheibenschlagen“ ein Höhepunkt des Festes. Runde oder eckige Holzscheiben, in der Mitte durchlocht und auf Haselstöcke gesteckt, werden ins Feuergehalten, bis sie rot glühend sind. Dann schleudert man sie von einem schräg gestelltem Brett aus in die Luft und wirbelnd und Funkensprühend sausen sie in die Tiefe.
Auch das „Radabrollen“ und „Besenschwingen“ wird Gegendweise gern geübt. 

Den Schluss des Festes bildet wieder ein gemeinsames Lied